Forscher*innen haben deutliche Hinweise auf ein erhöhtes Prostatakrebsrisiko bei einem erhöhten Lipoprotein a-Spiegel gefunden.
Das Genvarianten Einfluss auf das individuelle Risiko verschiedenster Erkrankungen hat, ist seit langem klar. Nun haben Forscher*innen deutliche Hinweise auf ein erhöhtes Prostatakrebsrisiko bei einem erhöhten Lipoprotein a-Spiegel gefunden. Welche Empfehlungen lassen sich daraus ableiten? Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern und nimmt den zweiten Platz nach Lungenkrebs bei den Krebstodesursachen ein. Alter ist der stärkste Risikofaktor – Prostatakrebs des Vaters oder Bruders erhöhen das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken, insbesondere wenn er in einem jungen Alter der nahen Verwandtschaft auftrat. Als weitere Risikofaktoren werden vor allem für aggressive Prostatakrebserkrankungen Übergewicht, Rauchen, ein niedriger Vitamin-D-Spiegel und erhöhte Fettwerte im Blut genannt.
Lipoprotein a transportiert, ähnlich wie das „schlechte“ LDL-Cholesterin, das fettlösliche Cholesterin im wasserlöslichen Blut und ist ein Risikofaktor für Gefäßerkrankungen (Plaques, Engstellen der Arterien, Herzinfarkt, Schlaganfall). Der individuelle ‚Lipoprotein a-Spiegel‘ ist genetisch festgelegt und nicht signifikant beeinflussbar: weder durch den Lebensstil noch durch Medikamente.
Forscher*innen des Imperial College in London haben verschiedene Genvarianten mit Einfluss auf unterschiedliche Fettwerte im Hinblick auf ihr Risiko für Prostatakrebs untersucht. Dabei zeigte sich, dass Genvarianten, die mit einem erhöhten Lipoprotein a verbunden sind, das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken erhöhen. Wie genau ein Marker des Cholesterinstoffwechsels das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken erhöht, ist dabei unklar – dazu bedarf es weiterer Studien.
Für Männer mit einem bekannt erhöhten ‚Lipoprotein a-Spiegel‘ und insbesondere zusätzliche einem frühen Auftreten von Prostatakrebs in der nahen Verwandtschaft ist die Untersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs also besonders wichtig.
Quelle: DOI: 10.1371/journal.pmed.1003859